Welche ESG Trends dominieren das Jahr 2021? Die ESG-Unternehmensberatung Square Well Partners hat analysiert, welche ESG-Trends das Jahr 2020 geprägt haben und was davon 2021 bleiben wird. Haben sich diese Trends bewahrheitet? Und was bedeutet das für Unternehmen?
von Michael Diegelmann und Justus Fischer
Wiesbaden, 30. Juli 2021. Die Corona-Pandemie hat ESG-Themen im Jahr 2020 einen starken Schub gegeben, wie die ESG-Beratungsfirma Square Well Partners in einem Artikel feststellt. Ihrer Meinung nach wird das Thema Nachhaltigkeit auch 2021 eine bedeutende Rolle spielen. Investoren haben nämlich ein finanzielles und moralisches Interesse daran, in nachhaltige Unternehmen zu investieren.
Druck zwingt Unternehmen zu handeln
Was haben Unternehmen aus der Corona-Krise gelernt und hat ihnen das durch das erste Halbjahr 2021 geholfen? Auf solche Fragen sollte sich die Unternehmensführung in diesem Jahr weiterhin einstellen. 2020 und 2021 haben eindeutig gezeigt, wie gut Unternehmen auf Krisen vorbereitet sind oder ob in diesem Bereich Hilfe nötig ist. Eine besonders große Rolle spielt hierbei, wie die Unternehmen mit ihren Mitarbeitern umgingen und ob sie diese ausreichend schützen konnten. Da die Corona-Krise vermutlich noch einige Zeit andauern wird, sollten Unternehmen sich auf die nötigen Maßnahmen einstellen.
Was passiert, wenn die Management-Ebene sich nicht für Nachhaltigkeit im Unternehmen verantwortlich fühlt, zeigten große Investoren wie beispielsweise Blackrock. Der Investment-Riese stimmte schon 2020 für die Entlassung gewisser Vorstandsmitglieder, wenn diese das Thema ESG vernachlässigten oder nicht ausreichend darüber berichteten. Eins ist sicher: Das Verständnis wird im Jahr 2021 nicht größer sein, wenn nichts im ESG-Bereich getan wird.
Soziale Themen im Fokus
Diversität im Vorstand und Team, Work-Life-Balance, Menschen- und Arbeitsrechte in der Lieferkette: Wie das Thema Mitarbeitersicherheit schon zeigte, stand insbesondere der soziale Bereich im Jahr 2020 und 2021 bei Aktionären hoch im Kurs. Die Black Lives Matter Bewegung hat dem Ganzen nochmal Nachdruck verliehen. Soziale Themen spielen jedoch nicht nur für die eigene Belegschaft eine Rolle. So können Menschenrechtsprobleme bei den Zulieferern zu hohen Reputations- und damit auch finanziellen Risiken führen. Daher ist es sowohl im Interesse des Unternehmens als auch der Investoren, dass sie diese Risiken auf ein Minimum reduzieren.
Square Well Partners bezeichnen das Jahr 2021 als „das Jahr der Zurückhaltung“. Nachdem viele Mitarbeiter auch in diesem Jahr in Kurzarbeit gehen mussten oder ihre Arbeitsplätze während der Krise sogar verloren haben, wäre es unpassend, dem Vorstand großzügige Boni auszuzahlen. Stichwort: Gerechte Löhne. Gleiches gilt für die Aktionäre. Diese werden bei sinkenden Aktienkursen oder Dividendenstreichungen nicht erfreut sein, wenn dasselbe Unternehmen den Vorstand für seine Leistung finanziell belohnt.
Trends halten auch 2021 an
Die ausgewählten Themen zeigen: Was in der Corona-Pandemie im Jahr 2020 von Bedeutung war, das ist es 2021 ebenfalls. Unternehmen sollten diese Trends ernstnehmen, denn vieles spricht dafür, dass solche Nachhaltigkeitsaspekte sie noch langfristig begleiten werden. Selbst wenn die Pandemie im Jahr 2022 an Fahrt verlieren sollte, werden Themen wie soziale Gleichheit, Diversität und Verantwortung das nicht tun.
Den vollständigen Artikel von Square Well Partners zum Download finden Sie hier. Falls Sie das Thema ESG in Ihrem Unternehmen angehen möchten und Hilfe benötigen, melden Sie sich hier.
Michael Diegelmann: Gründer und Geschäftsführer
Michael Diegelmann hat Erfahrungen in über 150 Kommunikationsprojekten (Börsengänge, Investor Relations, ESG, M&A, Krise) gesammelt und ist seit 1997 im Bereich Kapitalmarktkommunikation tätig. Er ist Autor von 16 kapitalmarktrelevanten Buchpublikationen und war vormals Projektleiter bei einem internationalen Beratungsunternehmen und einem Frankfurter Brokerhaus.
Justus Fischer: Senior Consultant
Justus Fischer hat Erfahrungen in verschiedenen ESG- und IR-Kommunikationsprojekten gesammelt. Für einen internationalen Technologiekonzern hat er eine crossmediale Content-Marketing-Kampagne koordiniert. Justus studierte Medienwissenschaft, Rhetorik und Literaturwissenschaft an den Universitäten Tübingen, Bielefeld und La Plata (Argentinien).