Wiesbaden, 02. Juli 2021. Sie sind unsichtbar, aber durchforsten das Internet unnachgiebig und pausenlos nach Nachhaltigkeitsinformationen: ESG-Algorithmen. Investoren und Ratingagenturen nutzen sie, um sich ein Bild von der ESG-Leistung eines Unternehmens zu machen. Es lohnt sich also, ESG-Infos möglichst gut auffindbar für Algorithmen zu machen.
von Michael Diegelmann und Justus Fischer
Keine Unternehmens- und ESG-Information ist vor Algorithmen sicher. Sie durchsuchen Finanzberichte, Nachrichten, Social-Media-Kanäle, verschiedenste Datenbanken und Unternehmenswebsites – in Echtzeit. Keine Quelle bleibt unerkannt. Die Informationen nutzen sie, um die Leistung des Unternehmens in einem bestimmten Bereich einzuschätzen. Zum Beispiel wie nachhaltig ein Unternehmen ist, und wie sich das auf sein Risikoprofil auswirkt.
Bewertung durch Algorithmen
Die führenden Data Science Unternehmen, die Algorithmen erstellen, verkaufen diese an Investoren, Asset Manager und Ratingagenturen. Diese können die Algorithmen individuell an ihre Bedürfnisse anpassen. Sie nutzen die entstandenen Daten und Ergebnisse als Basis für ihre Entscheidungen und müssen sich nicht selbst um die Auswertung aller Datenpunkte kümmern. So können sie sich auf andere Aufgaben konzentrieren. Hiromichi Mizuno, bis 2020 Investment-Chef des japanischen Pensionsfonds, ist sogar der Meinung, dass Algorithmen die Arbeit von (menschlichen) Asset Managern vollständig überflüssig machen könnten.
ESG-Informationen sind allerdings nicht so leicht zu quantifizieren wie die üblichen Finanzkennzahlen – und auf die kommt es mittlerweile immer mehr an. Mithilfe künstlicher Intelligenz können die Algorithmen trotzdem Zusammenhänge zwischen ESG- und Finanzleistung herstellen. Sie bewerten individuelle Kriterien, um herauszufinden, ob Unternehmen ihre Benchmark übertreffen können oder nicht. Dafür nutzen sie große Mengen an Daten. Algorithmen sind also für ESG-Ratingagenturen und Asset Manager nicht mehr wegzudenken.
Daten für Algorithmen aufbereiten
Unternehmen sollten, wenn sie ihre ESG-Berichte oder Websites planen, im Hinterkopf behalten, dass nicht nur menschliche Leser ihre Zielgruppe sind. Bereiten Sie Ihre Informationen also für die Algorithmen gut auf, damit diese Sie gut bewerten und alle benötigten Informationen finden. Nutzen Sie für die ESG-Berichte beispielsweise gängige Frameworks wir GRI oder SDG, Algorithmen sind mit diesen Strukturen vertraut. Auf der Website sollten die wichtigsten Kennzahlen und Informationen in übersichtlichen Tabellen angeordnet sein.
Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass die unsichtbaren Leser den Investoren, Ratingagenturen und Asset Managern alle Informationen zur Verfügung stellen – möglichst lückenlos und fehlerfrei. Die Bedeutung von Algorithmen wird nämlich auch in Zukunft immer weiter steigen.
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Michael Diegelmann: Gründer und Geschäftsführer
Michael Diegelmann hat Erfahrungen in über 150 Kommunikationsprojekten (Börsengänge, Investor Relations, ESG, M&A, Krise) gesammelt und ist seit 1997 im Bereich Kapitalmarktkommunikation tätig. Er ist Autor von 16 kapitalmarktrelevanten Buchpublikationen und war vormals Projektleiter bei einem internationalen Beratungsunternehmen und einem Frankfurter Brokerhaus.
Justus Fischer: Senior Consultant
Justus Fischer hat Erfahrungen in verschiedenen ESG- und IR-Kommunikationsprojekten gesammelt. Für einen internationalen Technologiekonzern hat er eine crossmediale Content-Marketing-Kampagne koordiniert. Justus studierte Medienwissenschaft, Rhetorik und Literaturwissenschaft an den Universitäten Tübingen, Bielefeld und La Plata (Argentinien).