Die Kommunikation in M&A-Prozessen ist ein komplexes Zusammenspiel aus M&A-Strategie, Timing, Empathie und Zielgruppenorientierung. Der Ton, in dem kommuniziert wird, hat dabei einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung und Akzeptanz der Transaktion. Wir haben sechs einfache Tipps aus 25 Jahren Erfahrung am Kapitalmarkt zusammengestellt, die Sie für den Ton Ihrer M&A-Kommunikation berücksichtigen sollten.
- Verständnis für Zielgruppen
Der richtige Ton beginnt mit einem Verständnis der Zielgruppen. Mitarbeiter:innen, Investor:innen, Kund:innen oder etwa Behörden haben unterschiedliche Bedürfnisse. Für Mitarbeiter:innen sollte beispielsweise die Kommunikation eher empathisch sein, während M&A für Investor:innen eher eine sachliche, faktenbasierte Ansprache erfordert.
- Empathie und Sensibilität
M&A-Prozesse sind angesichts anstehender Veränderungen häufig von Unsicherheiten und Ängsten begleitet. Der Ton der Kommunikation muss diese emotionalen Aspekte berücksichtigen. Aussagen wie „Wir verstehen Ihre Sorgen“ können Vertrauen schaffen, wobei die weiteren Ausführungen Zuversicht vermitteln und Vorteile der Transaktion herauszustellen sollten, ohne jedoch mögliche Herausforderungen zu verschweigen. Sensibilität und Ausgewogenheit in der Kommunikation ist besonders wichtig, wenn es um Themen wie Stellenabbau oder Umstrukturierungen geht.
- Klarheit, Präzision und Transparenz
Ein klarer und präziser Ton ist in M&A-Prozessen entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Insbesondere in der internen Kommunikation sollten Informationen in einfacher, zielgruppengerechter Sprache vermittelt werden, damit sie auch für Mitarbeiter:innen ohne Fachwissen verständlich sind. Unkonkrete oder ausweichende Formulierungen können zu Misstrauen und Spekulationen führen. Hingegen erhöht eine offene Kommunikation über Herausforderungen und Chancen der Transaktion die Glaubwürdigkeit.
- Konsistenz über alle Kanäle
Ein einheitlicher Ton über alle Kommunikationskanäle ist notwendig, um Irritationen und hieraus womöglich erwachsenes Misstrauen zu vermeiden. Ob in Pressemitteilungen, internen Ankündigungen oder Präsentationen für Investor:innen – die Botschaften zum M&A-Prozess sollten konsistent sein.
- Proaktive Kommunikation und Dialogbereitschaft
Eine proaktive Ansprache, die Fragen antizipiert, klare Antworten und einen Ausblick auf die nächsten Schritte liefert, stärkt das Vertrauen der Stakeholder in den M&A-Prozess. Es ist wichtig, bei Mergers and Acquisitions frühzeitig auf mögliche Unsicherheiten einzugehen, diese transparent zu benennen und Dialoge zu fördern. Hierbei hilft es, eine nachvollziehbare Argumentation zu nutzen. Regelmäßige Updates und Gesprächsangebote signalisieren, dass die Anliegen der Zielgruppen ernst genommen werden.
- Timing und Situationsanpassung
Der “richtige Ton” kann sich im Laufe des M&A-Prozesses ändern. Während in der Anbahnungsphase eher Diskretion gefragt ist, erfordert die Integration nach M&A eine offene und motivierende Sprache. Dabei bauen die Verständnisstufen aufeinander auf: Eine Verhaltensänderung ohne Akzeptanz ist ebenso sinnlos wie das grundsätzliche Verstehen der Informationen nicht automatisch eine veränderte Einstellung bei den Stakeholdern mit sich bringt.
Fazit
Den richtigen Ton in der Kommunikation bei Mergers and Acquisitions zu treffen, ist eine Kunst. Mit einer offenen, sensiblen und klaren Kommunikation lassen sich Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufbauen, Missverständnisse und Unsicherheiten abbauen und alle Beteiligten auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel mitnehmen.