In seiner neuesten Studie hat das Finance Magazin rund 40 Investment-Manager von mittelständischen Private Equity Häusern befragt, welche Rolle ESG bei Ihrer Arbeit spielt. Bisher nicht unbedingt eine Große. Doch warum sind ESG-Themen für Private Equity überhaupt von Bedeutung? Und warum wird diese in Zukunft weiter zunehmen?
Public Equity ist schon längst am Zug
Während große Public-Equity-Häuser wie BlackRock, Vanguard oder State Street sich schon seit einiger Zeit umfassend mit ESG-Themen auseinandersetzen müssen, wird von Private-Equity-Investoren noch nicht so viel verlangt. Denn Public-Equity-Manager, die in börsennotierte Unternehmen investieren, werden zukünftig bereits durch den Gesetzgeber dazu gezwungen, ESG-Informationen zu den von ihnen finanzierten Unternehmen offenzulegen. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte EU-Taxonomie, die ab 2022 anzuwenden sein wird. Die Risiken, in Unternehmen mit schlechter oder intransparenter ESG-Leistung zu investieren, sind deshalb hoch – und somit müssen die meisten börsennotierten Unternehmen schon heute ein ESG-Reporting vornehmen.
Doch auch für Private-Equity-Häuser steigt der Druck, ESG-Kriterien bei der Unternehmensauswahl zu berücksichtigen. Im Gegensatz zum Public Equity investieren diese zumeist in nicht-börsennotierte Unternehmen mit der Absicht, die eigenen Anteile in einigen Jahren wieder gewinnbringend zu verkaufen. ESG gilt dabei immer häufiger als zusätzliches Verkaufsargument. Und die großen Geldgeber der Private-Equity-Investoren, beispielsweise Pensionsfonds oder Family Offices, legen zunehmend Wert auf ESG-Kriterien, und erwarten von den Private-Equity-Managern, dass sie diese Kriterien bei ihren Investments berücksichtigen.
Warum ist ESG für Private Equity relevant?
Des Weiteren stellen gute ESG-Leistungen einen Wertsteigerungshebel dar – also genau das, was Private Equity Häuser mit ihren Käufen und Verkäufen erreichen wollen. Für sie lohnt es sich, Geld in ESG zu stecken, da die Bedeutung von ESG in den kommenden Jahren auch für nicht-börsennotierte Unternehmen weiter zunehmen wird. Somit können Private-Equity-Investoren nachhaltige Unternehmen noch gewinnbringender wieder verkaufen.
Damit Unternehmen sich auf die wachsenden ESG-Anforderungen von Private-Equity-Häusern vorbereiten können, sollten diese ihre Kriterien allerdings offenlegen. Daran mangelt es noch häufig, vor allem wenn es um konkrete ESG-Anforderungen geht. Doch eines ist sicher: Auch Private Equity wird um ESG-Themen auf Dauer keinen Bogen mehr machen können.
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